UNESCO Weltkulturerbe

Geschichte des Ortsnamens

Woher kommt der Ortsname Wurmloch?

Sprachliche Erklärung von Wurmloch/Etymologie

Erklärung von Bischof Teutsch: Wenn er die Ansicht vertritt, dass die Endung „loch“ im Namen Wurmloch vom lateinischen Wort „lucus“ stammt, wäre die Übersetzung Hain/Wald.
Benennung nach Übernahme zu mittelniederdeutsch, mittelhochdeutsch (mitteldeutsch) worm ‘kriechendes Geschöpf: Wurm, Insekt, Floh, Natter, Schlange, Drache.
Demnach heißt der Name Wurmloch „Hain des Wurmes oder des Drachens“. Wurmloch könnte in dieser Auslegung „Drachenhain“ bedeuten. Es mag sein, dass einst in den Wurmlocher Hainen Drache gehaust haben, „Lind Drachen“, wie sie auch im Nibelungenlied beschrieben werden.

Drei Volkserzählungen

"Drachenbäsch" - Drachenwald

 

Pfarrer Nagelbach (1939-1943) berichtet, der Presbyter Georg Wotsch, Haus-Nr. 11, habe ihm erzählt, dass ein Teil des Wurmlocher Waldes in den „Dalen“ tatsächlich „Drachenbäsch“ geheißen habe. Die Vermutung liegt nahe, dass es im Talwinkel „Em Hiawest“ (Heves), vor der Einwanderung der Sachsen vielleicht Niederlassungen oder gar Militärlager der Traker, Daker, Römer, Goten, Bulgaren, Szekler oder anderer Völker gegeben hat.
Für Ortskundige:
Die Wurmlocher Fluren könnten ein bedeutsamer Platz nicht weit von dem Knotenpunkte Kleinkopisch und Mediasch gewesen sein. Von hier aus war der Militärnachschub und die Proviantversorgung schnellstens möglich, während man im Rücken die in Richtung Agnetheln oder Marktschelken führenden Ausfallstraßen als Ausweich- oder Rückzugsmöglichkeiten hatte.

"Warmloch" - Warmes Tal

Der Name „Wurmloch“ ist aus „Warmloch“ entstanden, weil der Ort hier in einem von warmer Luft durchzogenen Loch liege. In der Tat strömt dem Wanderer warme Luft entgegen, wenn er aus dem Kokeltal in dieses Seitental einbiegt, weil es von allen Seiten von Bergketten abgeschirmt ist.

Volkserzählung

Das Dorf hat sich wie ein Wurm in dieses „Loch“ Tal hineingefressen.
Warum das Dorf diesen eigentümlichen Namen trägt, bleibt ein Geheimnis.

Ortsnamen im Laufe der Zeit

Die erste Deutsche Benennung „Wurmloch“, wird 1357 anlässlich der Klage gegen den Weissenburger Bischof erwähnt, als die Pfarrer des Schelker Kapitels sich beim König beklagten (Ub. II Nr. 729, pg. 146)
Unter anderen sind folgende Ortsbezeichnungen urkundlich feststellbar; 1305 "Baromlaka" 1357 "Wurmloch", 1359 "Baramlaka" oder 1516 Warumlack", 1760 "Vurmloch", 1805 "Vorumloch", sowie letztendlich der im 20. Jahrhundert benutze sächsische Name "Wurmloch"/rumänisch Vorumloc. Dieser wurde dann ab 1964 "per Dekret" durch die rumänische Benennung "Valea Villor" ersetzt.

Unterschiedliche sprachliche und politische Einflüsse 

Mittelhochdeutsch bedeutet „Wurm“ so viel wie „Schlange“ und „loh“ heißt Wald. Wurmloch ist also ein „Schlangenwald“. (Kisch, Band 45, pg. 159, Archiv Gundelsheim)
Von den Ungarn ist „Wurmloch“ in „Baramlaka“ umbenannt worden, was so viel wie „Rinderwohnung“ bedeutet. (Scheiner. Ortsnamen. pg. 159, Archiv Gundelsheim)
Von den Rumänen bekam der Ort den Namen „Valea Viilor“, dass so viel wie „Tal der Weinberge“ heißt.
Quelle: "Wurmloch im Weinland" Heimatbuch einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft (Seite 120); namensforschung.net

 

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